Foto v. l. n. r.: Adriana Kocijan, Duc, Rupert Seidl
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Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit!
Karl Valentin
mit Adriana Kocijan und Rupert J. Seidl / conterBande
Karl Valentin, geboren 1882 starb am Rosenmontag 1948 in München, nicht nur primär an einer Lungenentzündung, wohl vor allem an den Folgen des Hungers. Das München der Nachkriegszeit, blitzartig amerikanisiert, hatte seinen großen Komiker einfach nicht mehr komisch gefunden.
Karl Valentin war weit mehr als der einstmals geliebte Volkshumorist in der Tradition der Münchner Volkssänger, er war ein komisches Genie. Als Vortragskünstler, Musiker, Autor, Darsteller, Clown und Körperverzerrer war er nahezu ein Einpersonen-Panoptikum. Er beriet Bertolt Brecht, der mit ihm auf dem Oktoberfest auftrat. Samuel Beckett sah und schätzte ihn. Kurt Tucholsky beschrieb ihn als den Linksdenker. Seine Komik, den Dadaisten wie dem Surrealismus verwandt, zieht der Wirklichkeit des Normalen gleichsam den Teppich unter den Füßen weg. Lachen über Karl Valentin ist immer auch tiefe Verunsicherung. Sein Witz dekonstruiert Sprache, Logik und Wirklichkeit. Er war ebenfalls Museumsgründer, photographischer Chronist seiner Heimatstadt München – und einer der ersten und erfolgreichsten experimentellen wie populären Filmemacher Deutschlands.
Gemeinsam mit seiner kongenialen Partnerin Liesl Karlstadt – ohne die sein Werk wohl kaum in dieser Form möglich gewesen wäre – wurde er vor allem durch seine Rundfunkaufnahmen und in seinen zahllosen Kurzfilmen unsterblich.
Die szenische Lesung „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.“ will den Impuls seiner Komik aus der nostalgischen Sentimentalität einer nur sogenannten guten alten Zeit lösen. Nicht nur einem nur scheinbar gemütlichen Bayern ist er beheimatet, er hat ein aktuelles Heimatrecht in unser aller Gegenwart mit dem Ausblick in eine immer absurder und schrecklicher werdende Zukunft. Und das hat er durchaus nicht als Biedermann, sondern als ein veritabler Brandstifter!
Adriana Kocijan ist seit 1986 als Schauspielerin, Buto-Tänzerin, Regisseurin und Clown in Europa unterwegs. Ihre Arbeiten wurden auf vielen Festivals gezeigt und ausgezeichnet. Seit 2013 regelmässige Zusammenarbeit mit Roberto Ciulli und Simone Thoma am Theater an der Ruhr.