The curious paradox is, when I accept myself just as I am, then I can change.
Carl Rogers
Schauspielerei bedeutet, alles loszulassen was der Figur im Wege steht.
Orson Welles.
Intuitives und phantasievolles Sprechen oder gelassenes und lustvolles Auftreten in der Öffentlichkeit werden nur zu einem geringen Teil durch den Erwerb äußerer oder technischer Mittel erreicht. Natürlich braucht man sie um einen einmal erreichten persönlichen Ansatz abzusichern und zu verfeinern; als Grund-lage einer Bemühung um diese Fähigkeiten aber führen sie ledig-lich zu Verstellung, Selbstdressur und isolierter Selbstspiegelung ohne jede Überzeugungskraft.
Außerdem existieren allgemeine Richtlinien von Richtig und Falsch in dieser Kunst nicht. Es gibt so viele allein seligmachende Wege zum fröhlichen Ziel, wie es Sprecher gibt. Was also ist zu tun, wenn einem jeder öffentliche Auftritt und jedes Sprechenmüssen vor Publikum schon Tage vorher Angst macht?
Das Ziel meiner Arbeit ist die Entwicklung der individuellen Möglichkeiten und Talente des Sprechers. Sie führen ihn über das Gewahrsein in Körper, Raum und der aktuellen Situation zum Erlebnis der freudigen Einheit mit seinen Zuhörern.
Der Übende begibt sich auf eine Reise durch das eigene Leben. Er erfährt und erkennt die Fehlhaltungen, die ihm bisher jeden öffentlichen Auftritt zur Qual machten. Er erlebt aber auch, wie lebensrettend notwendig gerade diese Fehlhaltungen einst für ihn waren, er erfährt ihr Überlebtsein und kann sie unter Umstän-den schon nach kurzer Zeit in Dankbarkeit loslassen, um sich sich selbst, dem freien Fluss seiner Intuition und dem klaren Ziel seiner Aufgabe in Raum, Zeit und Gesellschaft intuitiv und spontan hin-zugeben.
Folgenden Aspekte können andeutend beschreiben, worum sich mein Coaching bemüht:
I. Gewahrsein.
Die Grenzen unserer Person sind nicht zwingend mit den Grenzen unseres Körpers identisch. Wir entwickeln unsere lebendige Position in Kommunikation mit dem konkreten Raum und erfahren die untrennbare Einheit von Innen- und Außenwelt. Wir erlernen die Fähigkeit, neben unserm physischen Körper ebenfalls den Körper unseres konkreten Gewahrseins sinnvoll einzusetzen.
II. Das Wissen des Körpers.
Geführt vom Atem üben wir, die spontanen Signale unseres Körpers jetzt und hier zu spüren und sie weder negativ noch positiv zu werten. Jedes Signal des Körpers schätzen wir wert und nutzen es intuitiv und ad hoc für unseren Auftritt.
III. Die Stimme im Raum.
Unabhängig von Sinn und Inhaltsvermittlung durch Sprache kommen dem Klang unserer Stimme im Raum entscheidende Funktionen zu. Wir entdecken die uns unbewussten Absichten und Entscheidungen, mit denen wir uns oftmals selbst sabotieren und lernen unter anderem unsere Stimme im Raum unter anderem als Ortungsorgan, einem Echolot nicht unähnlich, einzusetzen. Dies setzt uns in den Stand, einen ganzen Raum voller Menschen zu unserer eigenen Innenwelt zu machen. Das Publikum wird dort gewissermaßen vom Hausherrn auf die ihm angemessene Rolle des Gastes verwiesen.
IV. Ohne Proben nach Oben – oder das spontane Erlebnis von Inhalt und Mitteilung.
Nur das, was ich sprechend neu und originell vor dem Publikum erfinde, entwickle und erlebe, wird sich über eine bloße intellektuelle Rezeption hinaus überzeugend vermitteln können. Wir emanzipieren uns von falschen Konzepten von Vorbereitung und Sicherheit. Geführt von Heinrich von Kleist Text Über die Verfertigung der Gedanken beim Reden und Gedichten der Weltliteratur entwickeln wir Wege, auf denen wir den uns bekannten Sinn unserer Mitteilung im Moment des Sprechens neu erleben, erfinden und mitreißend mitteilen.
- Weitere Elemente:
- Schöpferisches Erleben und Erfinden im Gedicht.
- Die Satzzeichen – Brückenglieder und Trittsteine kreativer Sprachfindung im Moment.
- Befreiung von logischem und verbalen Sprachsinn / Arbeit mit der Fantasiesprache Grüffelo.
V. Wo bin ich? Wer sind wir?
In improvisiertem Dialog und szenischen Übungen erforschen wir spontan erlebte Impulse um Aktion und Reaktion. Wir bestimmen unsere Position gegenüber dem Anderen oder dem Publikum, arbeiten mit Status- und Rollenelementen und finden einfache szenische Impulse um das zweite Gespräch zu erfahren und erfolgreich zu führen, dass gewissermaßen unter den Worten geführt wird.
- Weitere Elemente:
- Schöpferisches Erleben und Erfinden im Gedicht.
- Die Satzzeichen – Brückenglieder und Trittsteine kreativer Sprachfindung im Moment.
- Befreiung von logischem und verbalen Sprachsinn / Arbeit mit der Fantasiesprache Grüffelo.
VI. Sprach- Stimm- und Atemübungen
im konventionellen Sinne sind Teil des gesamten Programms.
VII. Wer hört die Geräusche?
Alles bleibt, wie es ist. Wir sind die wir sind und bleiben es auch. Wir befreien was ist. Gelöst von Selbstdefinitionen und konven-tionellen Wertungen werden wir nach allen Richtungen spontan handlungsfähig, spielerisch kreativ und meistern jede verbale Herausforderung.
Die Arbeit im Einzelunterricht bietet den ungestörtesten und geschütztesten Raum um sich neu zu orientieren und grund-legend Neues zu erschließen. Aber auch im Workshop ist sinn-volles Erleben, Arbeiten und das Erlangen neuer Fähigkeiten ohne weiteres möglich.
Habe ich Ihnen Appetit gemacht? Ich würde mich freuen! Kontaktieren Sie mich jederzeit gerne über das Kontaktformular dieser Website!